Digital fürs Ehrenamt werben

Google, Facebook, Instagram, TikTok, Reddit und viele mehr. Es gibt inzwischen unzählige digitale Kanäle, durch die potenzielle Helfer:innen erreicht werden können. Eine Menge Vereine und Organisationen haben jedoch begrenzte Ressourcen, um auf all diesen Plattformen mitzumischen. Fakt ist nämlich, dass das Bespielen der Kanäle zeitintensiv aussieht. Du teilst dieses Problem? Keine Sorge! Denn wir zeigen Dir, wie Du Freiwillige über verschiedene Kanäle finden kannst. Außerdem helfen wir Dir dabei, wie Du die richtigen für Dich findest. Denn Du solltest Dir auf keinen Fall zu viel vornehmen und kannst ebenso nicht auf allen Plattformen aktiv sein. Selektiere und definiere die Für Dich und Deine Organisation Passenden. 

Wer ist die Zielgruppe?

Für eine erfolgreiche Freiwilligengewinnung über digitale Kanäle solltest Du Dich zunächst fragen, wen Du eigentlich erreichen möchtest. Wie startest Du am Besten?

Die Grundlage für jede Kommunikationsarbeit im Verein ist Bewusstsein für die eigene ehrenamtliche Zielgruppe und die spezifischen Anforderungen an diese. Diese können natürlich je nach Art der Organisation bzw. des Vereins und Themenfelds unterschiedlich aussehen. Damit Du potentielle Ehrenamtliche im folgenden Schritt also erfolgreich online ansprechen kannst, solltest Du Dir Gedanken über folgende Punkte machen:

  • Sollten die Ehrenamtlichen ein bestimmtes Alter haben?

  • Suche ich Menschen, die bei mir vor Ort helfen können, oder ist auch ein Online-Engagement möglich?

  • Wie viel Zeit sollten die Ehrenamtlichen aufwenden können? Gibt es bei uns feste Termine, an denen sie auf jeden Fall teilnehmen sollten?

  • Braucht es bestimmte Fähigkeiten und Kompetenzen, um ein Ehrenamt bei uns zu starten (z.B. Notwendigkeit der körperlichen Arbeit)?

  • Sollten die Ehrenamtlichen bestimmte Interessen mitbringen?

Wo finde ich diese Zielgruppe?

Nachdem Du Deine Zielgruppe abgegrenzt hast, geht es nun darum, diese für ein Ehrenamt in Deiner Organisation zu begeistern! Du fragst Dich wie?

Während der größte Teil durch Familie, Freunde oder Bekannte zu einem Ehrenamt findet, suchen viele Interessierte auch über digitale Kanäle. Beispielsweise können dies die Website einer Organisation, Engagement-Plattformen oder die sozialen Medien sein. Auch diese Medien werden dafür genutzt, gezielt nach einer Engagementmöglichkeit Ausschau zu halten. Wenn Du also auf der Suche nach weiteren ehrenamtlichen Helfer:innen bist oder Deine Freiwilligen-Gruppe diversifizieren möchtest, lohnt es sich auch im digitalen Raum aktiv zu sein.

Schaffe eine Website mit Mehrwert

Habt Ihr die zeitlichen Ressourcen und das technische Know-How, lohnt es sich, eine eigene Website zu haben. Was ist bei einer Website zu beachten? Die Gestaltung der Website und das Menü sollten sehr gut bedacht sein nach den Zielen, die Ihr verfolgt. Der Punkt ‘Mitmachen’ sollte hier prominent platziert sein. So sehen Interessierte direkt, dass ein Engagement bei Euch möglich ist. Außerdem sollten unter diesem Punkt folgende Informationen enthalten sein:

  • Worum geht es bei Euch im Projekt?
    → Nutzt die Gelegenheit, Euch und Eure Arbeit kurz vorzustellen und Lust auf ein Ehrenamt bei Euch zu machen.

  • In welchen Bereichen können sich Ehrenamtliche im Projekt engagieren?
    → Beleuchtet, welche konkreten Aufgaben bei Euch anfallen und wen genau Ihr dafür sucht. 

  • Was können wir den Ehrenamtlichen bieten?
    → Hebt hervor, was ein Ehrenamt bei Euch ausmacht und wie alle Seiten davon profitieren.

Vergiss nicht, hier auch eine Mailadresse und/oder Telefonnummer anzugeben, unter der Interessierte Euch direkt erreichen können. Weitere Tipps findest Du in der Webinaraufzeichnung „Die nachhaltige Website“

Nutze die Sichtbarkeit und Reichweite von Engagement-Plattformen

Für manche Organisationen kann es jedoch schwierig sein, eine eigene Website aufzubauen oder aktuell zu halten. Hinzu kommt, dass Websites oftmals nicht in den Ergebnissen von Suchmaschinen angezeigt werden, wenn Nutzer:innen bspw. nach lokalen Engagementmöglichkeiten suchen. 

An dieser Stelle helfen Engagement-Plattformen. Diese sind auf digitales Werben für Ehrenamt spezialisiert und online besser auffindbar. Engagement-Plattformen bieten Organisationen somit die Möglichkeit, online sichtbar und erreichbar zu sein. Das geht auch ohne vertiefte digitale Kompetenzen in der Organisation oder bei geringen zeitlichen Kapazitäten.

Ein Projektprofil für Ehrenamt bei GoNature

Über Dein Projektprofil auf einer Engagement-Plattform lernen potentielle Helfer:innen Deine Organisation und Arbeit kennen. Setze also auch hier auf eine kurze und knackige Beschreibung Deines Projekts. Grenze ganz klar ab, welche Aufgaben Ehrenamtlich bei Dir übernehmen. Ebenso darf auch hier natürlich nicht die Beschreibung des Mehrwertes zu kurz kommen! 

Weitere Tipps, wie Du mit Deinem Profil auf GoVolunteer oder GoNature ehrenamtliche Helfer:innen für Dein Projekt begeistern kannst, zeigt Dir unsere Expertin Julia in diesem Webinar

Sei in den sozialen Medien aktiv

Auch auf Social Media kannst Du potentielle Ehrenamtliche gezielt ansprechen! Es kommt immer darauf an, welche Personas Du erreichen möchtest. Je nach Deiner Zielgruppe bieten sich hierfür unterschiedliche Kanäle an. Wir zeigen Dir im Folgenden einige davon:

  • Facebook: facebook wird von vielen Unternehmen und Organisationen für bezahlte Werbung genutzt. Ein Grund dafür ist, dass die Plattform mit ihrer riesigen Nutzer:innenbasis (in DE ca. 40%der Bevölkerung) zielgenau bestimmte Gruppen von Erwachsenen ansprechen kann.

  • Instagram: Auf Instagram kannst Du vor allem die Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen erreichen. Das kann nochmal ein anderer Kanal für junge Menschen sein. Tipps, wie Du erfolgreich auf Instagram und Facebook Posts erstellst, was es zu beachten gibt und wo die Unterschiede zwischen den Plattformen liegen, zeigt Dir Animals United in diesem Webinar.

  • TikTok: Die App bietet einen einzigartigen Algorithmus, der Plattform-Neulingen direkt riesige organische Reichweite ermöglicht. Durch die große junge Nutzer:innenbasis ist TikTok ein relevanter Kanal für Bildungsarbeit bei jungen Menschen. Auch hier gibt es viel zu lernen.
    Diese Accounts zeigen Dir, wie TikTok von einer gemeinnützigen Organisation bespielt werden kann: @aktion_mensch, @unicef, @greenpeace.de. Allgemeine Hinweise für gemeinnützige Organisationen auf TikTok findest Du hier

  • LinkedIn: In erster Linie dient die Plattform Karrierezwecken. Du hast hier die Möglichkeit Dich beruflich zu vernetzen bzw. Dein Netzwerk aufzubauen. Sie bietet aber auch E-Learning Angebote und Artikel. Außerdem gibt es die Option, Organisationen und Ehrenämter auf Profilen anzugeben. Diese wird vermehrt und sehr gerne genutzt. 

  • Reddit: Reddit besteht aus aktuell rund 100.000 Online-Communities, in denen sich Nutzer:innen nach ihren Interessen zusammentun. Diese sogenannten Subreddits sind unter Aufsicht ihrer Moderator:innen weitgehend selbstreguliert. Hier findest Du ein Beispiel, wie auf reddit auf ein Ehrenamt aufmerksam gemacht werden kann!

Nutze die Kanäle effektiv

Social Media Kanäle sind ressourcenintensiv. Was heißt das genau? Inhalte müssen produziert werden. Daher ist es wichtig zu wissen, dass Du nicht zwangsläufig auf jeder Trendplattform mit einsteigen und auch nicht auf jedem digitalen Kanal auffindbar sein musst. Profile, die nicht bespielt werden, bringen kaum Mehrwert bei der Freiwilligengewinnung. Gezielte und strategische Selektion sind hier die Schüsselwörter. Du solltest Dir daher im Vorhinein einige Fragen beantworten: Auf welcher Plattform ist meine Zielgruppe aktiv? Was kann ich zeitlich, personell und finanziell leisten? Welche Inhalte möchte ich vermitteln?

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