Digitaler arbeiten und Ideen in die Praxis umsetzen mit Jannik

Verfasst von Henri Schwarz

Die Verknüpfung zwischen digitalem und analogem Arbeiten ist das Erfolgsrezept des Sozialunternehmens Unity Effect. Das Ziel ist es ‘Changemaker’, Teams und Organisationen dabei zu unterstützen, wirkungsvollen und nachhaltigen Wandel herbeizuführen. Im Artikel erklärt Dir Jannik, wie sich Deine Ideen in die Praxis umsetzen lassen.

Unity Effect Hybrides Arbeiten

Im zweiten Interview der Reihe „Digitale Vorbilder” gibt Jannik von Unity Effect einen Einblick in die hybride Arbeit in seinem Team und weist auf die Vor- und Nachteile digitaler Arbeit hin.

Was macht Unity Effect?

“Es gibt viele Menschen mit innovativen Ideen und großer Motivation, die Zukunft der Gesellschaft aktiv mitzugestalten”, so fasst Jannik eine zentrale Beobachtung von Unity Effect zusammen. Viele von uns kennen jedoch auch Situationen, in denen uns bestimmte Herausforderungen im Weg stehen. Oftmals stehen wir dabei vor ähnlichen Fragen: Wie gehe ich mit eigenen Konflikten und Konflikten in meinem Team um? Wie strukturieren wir als Team bewusst unseren Arbeitsalltag? Wie schaffen wir es als Team, gemeinsame Ziele zu verwirklichen? Genau hier setzt die Arbeit von Unity Effect an.

Unity Effect Digitale Zusammenarbeit

“Wir verstehen uns als sogenannte ‘purpose-driven organization’ und folgen dem Grundsatz ‘Leading change from the inside out’, also Wirkung und Veränderung von innen heraus zu gestalten.”

Unity Effect bietet Einzelpersonen und Teams Online-Workshops (z.B. zu digitaler Zusammenarbeit) und Online-Programme (z.B. Changemaker Journey), und hilft ihnen auch dabei, Netzwerke und Communities strategisch aufzubauen.

Digitaler Arbeitsalltag bei Unity Effect

Jannik ist Mitgründer von Unity Effect und verantwortet den Bereich Wirkungsmessung. Darüber hinaus führt er auch regelmäßig Online-Konferenzen mit Teilnehmenden weltweit durch.

“Ich beteilige mich gerne aktiv in Online-Projekten, um nicht aus der Übung zu kommen. Es ist einfach etwas anderes, intern ein Meeting vorzubereiten und durchzuführen oder extern eine Konferenz mit 100 Teilnehmenden zu gestalten und anzuleiten.”

Jannik ist fit im Umgang mit digitalen Tools. Gleichzeitig betont er, dass sich jedes Team grundsätzlich Gedanken zum Aufbau einer digitalen Infrastruktur machen sollte. Es geht nicht ausschließlich um den Einsatz digitaler Tools nach dem Motto “je mehr, desto besser”. Vielmehr spielen eine gezielte Auswahl digitaler Arbeitsmittel und die grundsätzliche Gestaltung von Online-Meetings eine zentrale Rolle.
Die Arbeit bei Unity Effect spielt sich überwiegend online ab und ist nicht ortsgebunden. Dennoch bietet Unity Effect mit einem Büro in Bonn eine hybride Lösung zur Zusammenarbeit an. Bei digitalen Tools unterscheidet Jannik nach ihrem Einsatz bei Unity Effect: intern im Team oder für die externe Zusammenarbeit.

Unity Effect nutzt team-intern vor allem drei Tools: Slack für die tägliche Kommunikation, Zoom für interne Meetings und Konferenzen sowie Google Workspace, um Daten zu verwalten. Voraussetzung dafür ist, dass sich jedes Teammitglied grundsätzlich mit den internen Tools und deren Funktionen auskennt und problemlos damit arbeiten kann. So stellen Jannik und seine Kolleg:innen eine reibungslose digitale Zusammenarbeit im Team sicher.

Anders sieht es bei den Tools aus, die Janniks Team für die Arbeit mit Kund:innen verwendet wie bspw. Miro für einen koordinierten Austausch oder Cisco Webex zum interaktiven kommunizieren mit Kund:innen: hier werden sogenannte “Tool owner” im Team ernannt. Jedes Teammitglied wird zur Expert:in, die sich auf ein Tool spezialisiert und dabei drei zentrale Punkte im Blick hat: Verwendung des Tools, Updates und den Aspekt Datenschutz. Mit dieser Aufteilung vermeidet das Unity Effect Team, sich unnötig mit zu vielen Plattformen und online Tools zu überfordern.

Digitales Arbeiten: Chance vs. Herausforderung

Jannik sieht einige Chancen in digitaler Arbeit: Organisationen können digitales Arbeiten z.B. für mehr Transparenz nutzen. So hast Du und Dein Team die Möglichkeit Eure Kommunikation einfach zu dokumentieren. Zudem kann mehr Reichweite generiert werden, was ein riesen Vorteil für Deine Organisation bei der Mitgliedergewinnung sein kann. Auch den Arbeitsplatz neu zu denken ist
eine große Chance, sagt Jannik. Es sei wichtig diese Dinge zu hinterfragen: Warum gehe ich überhaupt ins Büro? Muss es das Büro meines Arbeitgebers sein oder kann es auch ein Coworking-Space sein? Was erhoffe ich mir für die Zusammenarbeit und welche Bedürfnisse werden für mich erfüllt?

“Digitales Arbeiten kann trotz physischer Distanz viel Nähe im Team erzeugen – es kann aber auch mal richtig komplex werden.”

Diese Chancen bringen allerdings auch die eine oder andere Herausforderung mit sich. So ist es im digitalen Kontakt oft gar nicht so einfach Vertrauen aufzubauen und Raum für persönliche Gespräche zu finden. Das, sagt Jannik, kann schnell zum Ausschluss Einzelner führen. Vielmehr solltest Du darauf achten auf die Menschen zuzugehen, Diversität zu fördern und einzelnen Bedürfnissen nachzugehen.

Offen sein, um die Bereitschaft zu digitalem Arbeiten zu erhöhen

Um alle Teammitglieder auch im digitalen Arbeitskontext mit einzubeziehen, ist es wichtig auf Einzelne zuzugehen. Individuelle Bedürfnisse variieren stark und es solle sich schließlich jeder wohlfühlen können, meint Jannik.

“Um diesen Bedürfnissen Raum zu schaffen, muss man gut nachdenken. Dabei kann experimentieren wirklich hilfreich sein.”

Es reicht nicht aus, sich schnell mal hinzusetzen und über Bedürfnisse zu sprechen. Die/der Teamleiter:in muss den Einzelnen zuhören und Teambedürfnisse kennenlernen, um anschließend in einen direkten Austausch zu gehen. Gerade wenn sich Menschen online engagieren, sollte die jeweilige Organisation die Arbeit abwechslungsreich und motivierend gestalten und dabei alle mit einbeziehen. Das schafft eine höhere Partizipation innerhalb einer Organisation.

Hybride Arbeit ist der Schlüssel zum Erfolg

Unity Effect überzeugt mit einer Hybridlösung zwischen Arbeit im Homeoffice und im Büro. Jannik spricht hier von einer bewussten Integration von digitaler Arbeit und Arbeit vor Ort. Der Vorteil: Du bist in Deiner Arbeit flexibel und behältst trotzdem den persönlichen Kontakt. Jannik bekräftigt dennoch, dass jede Organisation experimentieren sollte, um herauszufinden, welche Lösung individuell am erfolgreichsten ist. Hier gibt es keine Universallösungen. Am Ende geht es darum, ein Gleichgewicht zu finden.

Was Du von Unity Effect lernen kannst

Auch wenn die Kombination aus analoger und digitaler Zusammenarbeit bei Unity Effect bewusst gestaltet ist, musst Du auf eine gute Umsetzung in deinem Team achten, damit Euch das Konzept einen Mehrwert bietet. Hier liest Du fünf zentrale Erkenntnisse von Jannik und dem Unity Effect Team:

  • Klare Strukturen und Prozesse sind sehr wichtig, um den fehlenden persönlichen Kontakt auszugleichen. Wenn man z. B. mit Check-in und Check-out Meetings den Tag gemeinsam beginnt und beendet, sorgt man für ein besseres Gemeinschaftsgefühl und so auch für mehr Teilnahme.

  • Breakout Meetings, in denen sich Einzelne in kleineren Gruppen gezielt mit einem Thema beschäftigen, können auch dazu ermutigen, sich mehr in Diskussionen einzubringen.

  • Jannik betont außerdem innerhalb der Kommunikation, beispielsweise bei einem Zoom Meeting, klare Rollen im Team zu verteilen, um Verwirrung bei Euch sowie externen Teilnehmenden zu vermeiden.

  • Hin und wieder kann es auch nicht schaden, copy-and-paste anzuwenden und bereits bestehende Vorlagen für sich zu nutzen.

  • Am Ende ist es vor allem auch wichtig, sich auch mal eine Pause zu nehmen und dabei sein Körper mitzunehmen. Ein Spaziergang zwischen den digitalen Meetings wird sich positiv auswirken, sagt Jannik.

Du willst noch mehr wissen zu digitaler Zusammenarbeit? Melde Dich für unseren Newsletter an!