Jana zeigt Dir die Chancen von Online-Teambuilding

Verfasst von Jessica Schreiber Wheeler

Online-Teams müssen einige Herausforderungen meistern, um nachhaltig gut zu funktionieren. Jana von Fairlinked e.V ist Expertin im Online-Teambuilding und erzählt in diesem Artikel von einer gelungenen digitalen Zusammenarbeit. Lies hier, welche Phasen ein neu gegründetes Team durchläuft und worauf Dein Team achten sollte, etwa wenn Ihr freiwillige Helfer:innen in Euer Team aufnehmt. Zusätzlich erfährst Du, welche Techniken Du einsetzen kannst, um auch für Dein (digitales) Team ein Wir-Gefühl zu ermöglichen.

Was macht Fairlinked?

Fairlinked begleitet Organisationen beim Schritt in die Online-Zusammenarbeit und vermittelt Fähigkeiten, die es ermöglichen die Stärken und Bedürfnisse einzelner Teammitglieder in den Mittelpunkt zu rücken, statt sich lediglich auf digitale Tools und effizientes Arbeiten zu fokussieren.

Jana berät Organisationen als Coach und Beraterin u.a. zu digitaler Zusammenarbeit, Online-Teambuilding und agilen Methoden.

Digitale Zusammenarbeit_Fairlinked

„Persönliche Kontakte sind mir sehr wichtig. Doch digitale Zusammenarbeit ermöglicht eine ganz andere Art der Zusammenarbeit: sie lässt uns Grenzen überschreiten, macht neue Kooperationen möglich und lässt Zusammenarbeit auch diverser werden.”

Aus ihrer beruflichen und persönlichen Erfahrung weiß Jana, dass man beim digitalen Arbeiten darauf achten muss, proaktiv zu sein. Um eine gelungene Zusammenarbeit im Team oder mit Ehrenamtlichen zu verwirklichen, ist es hilfreich, aktiv den Austausch zu suchen und Ideen im Team bewusst voranzutreiben.

Top 3 Herausforderungen in Online-Teams

Für Jana gibt es vor allem 3 große Herausforderungen in digitalen Teams:

  1. Persönliche Einstellungen: Nehmen einzelne Teammitglieder digitales Arbeiten eher als Mehraufwand wahr und sehen es getrennt von den alltäglichen Aufgaben, führt das leicht zu einer ablehnenden Haltung. Dies ist oftmals Ausgangspunkt für Konflikte in Teams. Eine Hälfte schätzt digitales Arbeiten als Erleichterung von Arbeitsvorgängen, die andere Hälfte wiederum tut sich schwer mit der Umsetzung.
  2. Online-Teambuilding: Oftmals fällt es Teams gar nicht so leicht, ein Wir-Gefühl und einen Teamzusammenhalt im digitalen Kontext zu schaffen. Der Computer wird oft lediglich als reines Mittel zum Zweck für die Arbeit angesehen. Zwar ist es bei digitaler Arbeit sehr wichtig, egal wo man sich befindet, eine angenehme und produktive Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Doch viel wichtiger ist es noch, dass für eine erfolgreiche digitale Zusammenarbeit ganz besonders auch das Miteinander und Interaktion mit den Kolleg:innen im Fokus stehen.
  3. Rollenverteilung: In der digitalen Zusammenarbeit kann es dazu kommen, dass sich die Rollen und das Verhalten einzelner Teammitglieder verändern. Vor allem Teams, die sich erst an digitales Arbeiten herantasten, merken, dass sich Kolleg:innen im digitalen Raum zum Teil anders verhalten und sie sich erst gegenseitig “neu kennenlernen” müssen.

So bewältigst Du die Herausforderungen!

  1. Sei offen: Der erste Schritt hin zu einer guten digitalen Zusammenarbeit im Team ist es, eine grundsätzliche Offenheit für die vielfältigen Möglichkeiten von digitaler Zusammenarbeit zu schaffen. Im Anschluss kannst Du den Mehrwert für Dein Team konkret herausstellen. Vereine, die z.B. auf der Suche insbesondere nach jüngeren freiwilligen Helfer:innen sind, sollten die Weiterentwicklung zu digitalen Arbeitsmodellen nicht ignorieren und idealerweise auch selbst nutzen wollen. Teammitglieder mit mehr oder weniger Erfahrung in analogem bzw. digitalem Arbeiten können stets voneinander lernen.
  2. Tausche Dich aktiv aus: Für eine gut funktionierende Zusammenarbeit empfiehlt Jana, dass Du Dich bewusst um einen aktiven Austausch untereinander in Deinem Team bemühst. Kümmere Dich darum, dass für Euer Online-Team ein Raum für Begegnung und Teammomente geschaffen wird. Das kann z.B. durch kurze Check-ins mit dem ganzen Team erfolgen, in denen Updates zur Arbeit und auch zu persönlichen Aspekten geteilt werden können. Um durch Online-Teambuilding erfolgreich ein Wir-Gefühl im Team aufbauen zu können, sind bewusste Momente in denen Ihr Euch (online) trefft und austauscht sehr wichtig.
  3. Werde Dich Deiner Rolle bewusst: Es kann leicht vorkommen, dass wir uns im digitalen Raum anders verhalten und kommunizieren. Solange Du und deine Kolleg:innen ein Bewusstsein für eine solche Veränderung schafft, könnt Ihr auch gut mit dieser umgehen. Du und Dein Team könnt einzelne Rollen neu definieren und die Chance nutzen, Kompetenzen neu zu hinterfragen. Vielleicht stellt sich heraus, dass Du im digitalen Raum z.B. viel redegewandter bist als in persönlichen Meetings – nutze diese Chance!

Tipps und Tricks für neue und bestehende Online-Teams

Manche Teams arbeiten seit ihrer Gründung online zusammen, andere Teams müssen sich erst in die digitale Zusammenarbeit einfinden. Es gibt Teams die wenig wachsen und keine neuen Teammitglieder integrieren müssen. Im Fall von Vereinen, die mit Ehrenamtlichen arbeiten ist es eher so, dass sie regelmäßig neue Mitglieder ins Team integrieren bzw. aus dem Team verabschieden. Je nach Phase des Online-Teambuildings kannst Du unterschiedliche Tipps und Tricks beachten.

„Allem voran ist es wichtig zu beachten, dass sich Bedürfnisse im Team stets verändern.”

1. Teamgründung und Aufnahme neuer Mitglieder

  • Kennenlernen: Investiere in der Anfangsphase viel Zeit in das gegenseitige Kennenlernen, wenn Du neu in ein Team aufgenommen wirst oder Dein Team neue Mitglieder einbezieht. Im digitalen Kontext kann es ein wenig länger dauern eine persönliche Bindung aufzubauen, es lohnt sich aber auf jeden Fall Vertrauen und ein Teamgefühl zu schaffen.

  • Arbeitsweise: Vergiss auch nicht, dass sich neue Teammitglieder ebenfalls u.a. an den Kommunikationsstil und die Konfliktkultur in Deinem Team gewöhnen müssen.

  • Kommunikation: Es kann vor allem anfangs leicht zu Missverständnissen kommen: das gesprochene oder geschriebene Wort fällt mehr ins Gewicht, der digitale Raum bietet weniger Möglichkeiten Mimik und Gestik klar einzusetzen und zu deuten.

2. Bestehende Teams und Prozesse

  • Routinen schaffen: Auch wenn Du und Dein Team schon eingespielt seid, hat Jana einige Tipps für eine gelungene digitale Zusammenarbeit für Euch parat. Der Teamzusammenhalt kann z.B. gestärkt werden, indem Du Dich um kleine Routinen kümmerst, die Ihr im Team teilt. Auch Feiertage und ähnliche Anlässe können ein Grund für besonders gestaltete digitale Teammomente sein.

  • Anreize schaffen: Außerdem ist es wichtig, die Kreativität und Motivation in Deinem Team zu fördern.

  • Bedarfe im Team berücksichtigen: Vergiss auch nicht, dass sich Bedürfnisse im Team über die Zeit ändern können. Anstatt alle Teammitglieder dazu zu bringen, eine Vielzahl an digitalen Tools zu beherrschen, nimm’ Dir die Zeit mit deinem Team, um z.B. über Euren Kommunikationsbedarf nachzudenken und wählt digitale Tools entsprechend aus.

3. Auflösung von Teams und Verabschiedung von Teammitgliedern

  • Vorausschauend planen: In der Zusammenarbeit mit freiwilligen Helfer:innen solltest Du Projekte mit einem Enddatum versehen, rät Jana. Es kommt vor, dass sich Personen einen klar abgesteckten Projektzeitraum wünschen, um ihren Einsatz überschaubarer zu machen.

  • Transparent sein: Insgesamt ist es hilfreich für Dein Team offen über ein mögliches Ende einer Zusammenarbeit zu sprechen, um für beide Seiten einen reibungslosen Abschied zu ermöglichen. Insbesondere in der digitalen Zusammenarbeit kannst Du so Überraschungen vermeiden, bei denen sich Personen unerwartet nicht mehr melden.

  • Aus Erfahrungen lernen: Anhand von Evaluationsgesprächen und systematischem Wissensmanagement kann das ganze Team langfristig profitieren.

Zum Abschluss ein großes Danke an Jana für das Gespräch, den Einblick in ihre Arbeit bei Fairlinked und ihre Tipps zum Online-Teambuilding!

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