LinkedIn-Strategie für Vereine und NGOs

Verfasst von Sophie Mayländer

LinkedIn – für viele gemeinnützige Organisationen bisher unbekanntes Terrain. Die meisten kennen die Plattform als Jobbörse oder als berufliches Netzwerk. In diesem Artikel verraten wir Dir jedoch, warum die Plattform auch für Organisationen wie Deine interessant ist und wie Du von ihr profitieren kannst.

Wenn Du noch nicht so viele Erfahrungen mit Social Media hast, empfehlen wir Dir außerdem zunächst unseren Artikel zu den Social Media Basics

Auf dem Bild sieht man eine junge Frau, die an einem Laptop sitzt und lächelt. Den Laptop sieht man von hinten und im Hintergrund sieht man ein Bücherregal. Die Frau trägt lachsfarbene Kopfhörer.

Warum sich LinkedIn für Vereine lohnt

Die meisten von uns nutzen LinkedIn aufgrund ihrer Arbeit. Um mit Kolleg:innen in Kontakt zu bleiben, sein berufliches Netzwerk zu erweitern oder sich potenzielle Arbeitgeber:innen anzugucken.

Wusstet Ihr jedoch, dass auf der Plattform auch soziale und nachhaltige Themen sehr gefragt sind? Sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen möchten ihre Haltung zu gesellschaftlichen Themen zeigen und sich positionieren. Deswegen bietet LinkedIn für Vereine und Non-Profit Organisationen eine tolle Möglichkeit, die eigene Sichtbarkeit zu erhöhen und mehr Menschen über die eigene Arbeit zu informieren.

Viele Menschen geben auf LinkedIn auch ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten an. Das zeigt nicht nur die eigenen Interessen und Fähigkeiten, sondern macht sich auch gut im Lebenslauf. Auch das Thema Corporate Social Responsibility wird immer wichtiger. Auch Unternehmen möchten ihre soziale Verantwortung nach außen hin zeigen. Daher sind Vereine und soziale Organisationen besonders gefragt; sie sind mögliche Kooperationspartner:innen. Darüber hinaus könnt Ihr LinkedIn gut nutzen, um ehrenamtliche Helfer:innen aber auch hauptamtliche Mitarbeiter:innen zu finden oder Euch mit Partnerorganisationen zu vernetzen.

Entwickle eine Strategie für LinkedIn

Wichtig ist, dass Ihr Euch zu Beginn klar macht, was genau das Ziel ist. Was wollt Ihr mit Eurer Präsenz auf LinkedIn erreichen? Je nachdem verschiebt sich der Fokus Eures Auftritts:

  • Wollt Ihr Euch als potentielle:r Arbeitgeber:in vorstellen?
    Dann müsst ihr den Fokus Eures Auftritts auf Eure Vorzüge als Arbeitgeber:in legen.
  • Wollt Ihr über LinkedIn Spenden generieren?
    Dann sollte der Fokus auf der Relevanz Eures Projekts liegen.
  • Wollt Ihr mehr Aufmerksamkeit oder Bewusstsein für ein bestimmtes Thema generieren?
    Dann solltet Ihr Content posten, der aufklärt und viele Informationen enthält.

Habt Ihr Euer Hauptziel festgelegt, geht es an die nächsten entscheidenden Fragen.

Wer ist unsere Zielgruppe?

Zunächst solltet Ihr überlegen, ob LinkedIn für Euch und Eure Organisation die richtige Plattform ist. Auf LinkedIn erreicht Ihr vor allem Menschen, die entweder im Berufsleben sind oder den Eintritt in die Arbeitswelt vorbereiten. Passt das zu Eurer Community? Auch wenn LinkedIn für Vereine tolle Möglichkeiten bietet, ist es nicht für jede Zielgruppe geeignet.

Zwei Hände tippen auf ein Smartphone. Auf diesem sind mehrere Social-Media-Apps.

Was wollen wir erreichen?

LinkedIn ist ein guter Ort, um Euch und Eure Organisation vorzustellen und Euch zu positionieren. In Umfragen gehört LinkedIn regelmäßig zu den vertrauenswürdigsten Social Media Plattformen. Menschen vertrauen also den Informationen, die sie auf der Plattform lesen. Sie nutzen LinkedIn aktiv, um sich über Unternehmen und Organisationen zu informieren. 

Startet mit einer Testphase! 

Nicht alles kann und muss direkt von Beginn an klappen. Definiert für Euch eine Testphase, in der Ihr verschiedene Features ausprobiert. Schaut, was zu Euch und Euren Kapazitäten passt. Am besten nutzt Ihr in der Testphase das Analyseboard von LinkedIn. Da gibt Euch die wichtigsten Zahlen und Daten aus Eurem Auftritt. So könnt Ihr nachvollziehen, wie viele Menschen Eure Seite besucht haben, wie vielen Eure Beiträge angezeigt wurden und wie oft sie geteilt werden. Besonders in der Testphase solltet ihr diese Zahlen im Blick haben. Evaluiert nach einer bestimmten Zeit, wie sehr sich der Aufwand lohnt.
Wichtig dabei: Gebt Euch Zeit. Ihr werdet die Ergebnisse frühestens nach einigen Monaten sehen können.

LinkedIn Strategie in die Praxis umsetzen

Steht Eure Strategie? Dann bleibt zu klären, wer im Team welche Aufgaben übernimmt. Wir erklären Dir, welche Schritte auf Euch zukommen.

1. Profil anlegen

Zunächst müsst Ihr eine Organisationsseite auf LinkedIn erstellen. Dafür könnt ihr einfach den Instruktionen auf LinkedIn folgen und das Profil vervollständigen. In Einzelfällen kann es sein, dass für Eure Organisation schon eine automatische Seite erstellt wurde. In dem Fall müsstet Ihr LinkedIn kontaktieren, um Zugang zu erhalten. 

2. Eure Organisation vorstellen

LinkedIn ist für Vereine die ideale Plattform, um sich vorzustellen. Dies könnt Ihr zum Beispiel über regelmäßig gepostete Beiträge machen. Dabei könnt Ihr erklären, wer Ihr seid und was Euch ausmacht. Außerdem können hier Projekte direkt vorgestellt werden. Am Besten verlinkt Ihr weiterführende Informationen, wie beispielsweise Eure Website, wo Interessent:innen sich erkundigen können. Diesen Post könnt Ihr dann anpinnen, sodass er ganz oben auf Eurer LinkedIn Seite angezeigt wird. Auf diese Weise können Leute direkt sehen, worum es bei Euch geht.

3. Community aufbauen

Auch auf LinkedIn gilt: Nichts geht ohne eine Community! Bei LinkedIn kannst Du diese als Kontakte hinzufügen. Dafür eignen sich natürlich die Menschen, die sich bereits bei Dir engagieren. Auch bestehende Partnerorganisationen oder Unterstützer:innen machen sich gut in der Community. Besonders cool: Menschen können Deine Organisation als ihren Arbeitgeber oder ihr Ehrenamt angeben!

Schau in den ersten Monaten regelmäßig, wie Du Dein Netzwerk vergrößern kannst. Füge neue Organisationen oder Personen hinzu und vergrößere so Deine Sichtbarkeit.

4. Inhalte erstellen

Auf LinkedIn finden Nutzer:innen Organisationen oft durch ihre Posts. Das heißt, auch Du musst regelmäßig Posts, sogenannten „Content“ (engl: Inhalt) erstellen. Je regelmäßiger eine Organisation postet, desto höher ist ihre Reichweite. Finde also mit Deinem Team Lösungen, wie Ihr regelmäßig Content produzieren und posten könnt.

Wenn Ihr zum Beispiel zeigen möchtet, wie attraktiv Ihr als Arbeitgeber:in oder Organisation für ehrenamtliches Engagement seid, könnt ihr interaktive Umfragen an die bereits engagierten Ehrenamtlichen richten und fragen, welche Aspekte ihnen im Ehrenamt wichtig sind. Dabei sollte dann auch klar hervorgehen, welche Vorzüge Eure Organisation bietet. 

Wenn Ihr Euer Netzwerk pflegen und erweitern wollt, ist es wichtig, Eure Partnerorganisationen auch zu taggen und in passende Posts mit einzubinden. Nutzt dafür auch die Repost-Funktion, über die ihr Content von anderen Organisationen entweder mit oder ohne Kommentar nochmal posten könnt. Das ist auch besonders relevant, wenn andere Organisationen oder Medien zu einem Thema posten, das Euch als Organisation betrifft.

Wenn Ihr nach neuen Mitarbeiter:innen und Ehrenamtlichen sucht, lohnt es sich auch die Recruiting Funktionen von LinkedIn zu nutzen und neue Stellen als LinkedIn Jobs zu posten.

Aktuelle Events und Projekte sollten über Euren LinkedIn Auftritt zu finden sein. Die Plattform bietet dafür unterschiedliche Tools, zum Beispiel könnt ihr über LinkedIn ein extra Event anlegen und potentielle Teilnehmer:innen einladen.

Du möchtest gleich loslegen und Inhalte auf LinkedIn erstellen? Dann lies Dir am besten noch die Tipps für LinkedIn Posts durch!

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