Sara zeigt Dir, wie Du Hate Speech im Netz begegnest
Geschäftsführerin Sara von hatefree spricht über digitale Gewalt (und wie Du sie bekämpfen kannst)
Verfasst von Danny Callaghan
Jede:r kann von digitaler Gewalt betroffen sein. Doch es gibt Ansätze und Wege, sich mit Hass im Internet auseinanderzusetzen und sich dagegen zu wehren. Warum digitale Zivilcourage notwendig ist und wie Deine Organisation die Gesellschaft stärken kann, erfährst Du von Sara von hatefree.
Inhaltsverzeichnis
Warum brauchen wir überhaupt digitale Zivilcourage?
Unter digitaler Zivilcourage versteht Sara die Entwicklung und Umsetzung von Lösungsansätzen für soziale Missstände, die im Internet bestehen, wie Online-Gewalt.
Sowohl die Quantität als auch die Intensität von Online-Gewalt habe stark zugenommen, so Sara. Der Schaden, der durch Hass im Internet anfällt, betrifft nicht nur einzelne Menschen, sondern langfristig auch die gesamte Gesellschaft. Die Folgen hiervon sind gravierend.
Auf individueller Ebene
Erfahrungen mit Online-Gewalt können viele negative Folgen mit sich bringen, wie Angst, soziale Isolation, Depressionen und in manchen Fällen auch Selbstmordgedanken.
“Das Internet stellt keinen rechtsfreien Raum dar!”
Auf gesellschaftlicher Ebene
Online-Gewalt kann gesellschaftlich gravierenden Schaden anrichten. So gefährdet sie u.a. den sozialen Zusammenhalt und die Demokratie. Sara erklärt, dass digitaler Hass oftmals dazu führt, bestimmte Gruppen auszuschließen und Menschen mundtot zu machen. Betroffene ziehen sich sowohl in der digitalen, als auch in der analogen Welt zurück. Dies führt dazu, dass manche Gespräche im Keim erstickt werden oder gar nicht erst stattfinden.
hatefree: Wer steckt dahinter?
Ob selbst betroffen oder im Umfeld mitbekommen, uns allen ist der steigende Hass im Internet aufgefallen. So auch Sara, die beschloss, etwas dagegen zu unternehmen. Sie ist Gründerin und Geschäftsführerin der Organisation hatefree.
hatefree ist eine gemeinnützige Organisation, die Betroffene von Online-Gewalt zivilrechtlich unterstützt und Täter:innen zur Verantwortung zieht. Die Organisation setzt sich dafür ein, dass Betroffene rechtlich geschützt werden und Schmerzensgeld erhalten. Zudem setzt sich hatefree für gesellschaftliches Verständnis der Gefahren digitaler Gewalt und der Vermeidung von Hass im Netz ein. Das alles macht das Team aus Überzeugung und bietet seine Dienste für Betroffene kostenlos an.
Warum digitale Zivilcourage uns befähigen kann
Der Schaden, der durch Online-Gewalt entsteht, kann durch digitale Zivilcourage minimiert werden. Anstatt Hass eine Bühne zu geben, kann man durch mutiges Verhalten zu einem gleichberechtigten und integrativen Netz beitragen. Sara macht darauf aufmerksam, dass es wichtig ist, digitale Gewalt nicht einfach hinzunehmen, sondern dagegen vorzugehen.
So kann man sogar die Demokratie stärken, indem ein digitaler Raum geschaffen wird, in dem Menschen sich frei fühlen, ihre Ideen zu äußern und zu teilen. Partizipation statt Ausgrenzung, Offenheit statt Anfeindung.
Digitale Zivilcourage führt zudem dazu, dass potenzielle Täter:innen davon abgehalten werden, Hass zu äußern. Wenn die Mehrheit aktiv gegen Online-Gewalt einsteht, können Täter:innen zur Verantwortung gezogen und belangt werden.
“Unsere Vision für die Zukunft ist, dass Bürger:innen wissen, weshalb es sowohl für die jeweils Betroffenen als auch gesamtgesellschaftlich wichtig ist, zivilrechtlich gegen digitale Gewalt vorzugehen”
Was kannst Du mit Deiner Organisation tun?
Es gibt einige Möglichkeiten, wie Deine Organisation aktiv gegen Online-Gewalt vorgehen kann:
“Wir sind fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam mehr erreichen können.”
Herausforderungen der digitalen Zivilcourage und wie Du sie meisterst
Digitale Zivilcourage hat einen großen gesellschaftlichen Mehrwert, birgt jedoch auch Herausforderungen. Sara hat ein paar Lösungsansätze hierfür: